...im Jahr 2017

Auszeichnung Liederkranz ehrt Vorsitzenden für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit.

Lorsch."Wenn jemand in einen Gesangverein eintritt, dann steht das Singen im Mittelpunkt. Aber manchmal kommen zur Freude am Singen noch andere unvorhergesehene Aufgaben hinzu", so eröffnete Ilona Denefleh, stellvertretende Vorsitzende, ihre humorvolle Laudatio auf Klaus-Dieter Schmidt, Vorsitzender des Gesangvereins Liederkranz Lorsch. Er ist seit 50 Jahren aktiver Sänger und wurde bei der Jahreshauptversammlung mit einer Urkunde des Vereins, einem Gutschein für ein Frühstück mit seiner Ehefrau Helma und einem Gutschein für ein Gartencenter geehrt. Schmidt war nach Lorsch gekommen und hatte den Beruf des Landwirts erlernt. Als er geheiratet hatte, übernahm er auch die Landwirtschaft seiner Schwiegermutter. Später schulte er um und wurde Diplom Verwaltungswirt. Er hatte zur Landwirtschaft einen Ausgleich gesucht und war mit 21 Jahren im Jahr 1967 als Sänger im zweiten Tenor zum Liederkranz gekommen.

Weil der Verein neben den gesanglichen Qualitäten auch die solide Führungsqualität Schmidts erkannte, wurde er schon 1972 zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. 1977 betätigte er sich im Veranstaltungsausschuss zum 125-jährigen Vereinsjubiläums. 1982 wurde der Jubilar wieder zum zweiten Vorsitzenden und 1988, nach dem Rücktritt von Willi Denefleh, zum ersten Vorsitzenden gewählt. Denefleh bezeichnete den Vorsitzenden als "Phänomen". Schmidt sei ein Sänger mit Herz und Verstand. Denefleh lobte Organisationstalent, Termintreue und Kunst des Vorsitzenden, die Sänger immer wieder zu motivieren. Er könne es jedoch nicht leiden, wenn jemand zu spät komme.

"Als motivierter Vereinsmensch hast Du uns immer wieder angestachelt mit der Aufforderung, es gemeinsam zu schaffen". "Wahrscheinlich hat Kanzlerin Angela Merkel ihren berühmten Satz bei Dir abgekupfert", witzelte Denefleh. Eine weitere Eigenschaft war es, immer wieder etwas Neues zu lernen. Dazu gehörte Schmidts Vize-Dirigenten-Kurs. Die Eigenschaft, dass er bereits morgens fröhlich singe oder summe, bringe seine Ehefrau Helma manchmal auf die Palme. Sie beruhige sich aber mit dem Gedanken "besser ein Mann der singt, als einer der den ganzen Tag nörgelt und mies gelaunt ist". Im Namen des Vereins dankte Ilona Denefleh dem Jubilar für seine Treue und Power und wünschte ihm, dass er diese Eigenschaften für die nächsten 50 Jahre dem Gesangverein erhalten möge.

Heinz Ritsert, Vorsitzender des Sängerkreises Bergstraße freute sich, eine besondere Persönlichkeit zu ehren. Er dankte dem Liederkranz für die Unterstützung des Sängerkreises. Er habe viel bewegt, stehe musikalisch und organisatorisch bestens da. Klaus-Dieter Schmidt habe dazu beigetragen, den Liederkranz über Lorsch hinaus bekannt zu machen. Ritsert überbrachte die Glückwünsche des Deutschen Chor Verbands (DCV), des Hessischen Sängerbunds (HSB) und des Sängerkreises Bergstraße. Er zeichnete ihn aus mit einer Urkunde und der Goldenen Ehrennadel des DCV und überreichte ihm den Ehrenausweis des HSB. Bürgermeister Christian Schönung bedankte sich bei dem Liederkranzvorsitzenden für jahrzehntelanges Engagement. 1967, als Schmidt dem Liederkranz beitrat, sei der "Blaue Bock" gestartet, erinnerte Schönung in einem musikalischen Rückblick. Schönung endete mit dem Zitat: "Er ist länger Sänger wie ich alt bin".

Klaus-Dieter Schmidt erklärte in seinen Dankesworten, dass er als zweiter und erster Vorsitzender seit 42 Jahren in verantwortlicher Funktion tätig ist. Er habe mit dem Verein viele Höhen du Tiefen durchlebt. Sie hätten Freude und Leid miteinander geteilt. Dafür bedankte er sich bei allen Sängerinnen und Sängern, bei der Gruppe Musix, von der er für die Zukunft Mitarbeit im Vorstand erhoffe. Er habe in den vergangenen 50 Jahren mit acht Dirigenten gearbeitet, erinnerte Klaus-Dieter Schmidt an die Anfänge mit Gustl Kastner. Er arbeite gut zusammen mit dem Sängerkreis und der Stadt Lorsch, deren Bürgermeister dem Verein mit Rat und Tat zur Seite gestanden hätten, betonte er. ml

Zur Seite: Veranstaltung 2017