...im Jahr 2015


Liederkranz hatte Flüchtlinge zur „letzten Singstunde“ eingeladen.

Ein Beitrag zur Solidarität.

Lorsch. Mit einem köstlichen Büffet und dem Singen von Weihnachtsliedern beendete der Gesangverein Liederkranz in der Lorscher Hinkelshalle das Jahr 2015. Diese Veranstaltung sei die „letzte Singstunde“ und ein Dankeschön für alle Sängerinnen und Sänger, die sich im zu Ende gehenden Jahr für den Verein eingesetzt hätten“, erklärte der Vorsitzende Klaus-Dieter Schmidt bei der Begrüßung. Sein besonderer Dank, ausgedrückt mit einem Präsentkorb, galt dem Dirigenten Ivan Mladenov, der den Chor immer sorgfältig und gewissenhaft vorbereitet habe. Ein weiterer Dank galt Vizedirigentin Margarete Umlauf, Heribert Pabst und Hermann Heinbach. Mit „ein bisschen Wehmut“, einem eigens für sie angefertigten Gedicht und einem Strauße Blumen verabschiedete er Karin Enders und Hans Odenheimer. Die beiden Einhäuser Sänger zogen sich aus Altersgründen aus dem Chor zurück. Hans Odenheimer feierte an diesem Tag seinen 77. Geburtstag. Dafür sangen ihm alle Anwesenden das Lied „Zum Geburtstag viel Glück“.


Klaus-Dieter Schmidt erwähnte auch einige Aktivitäten des abgelaufenen Jahres wie die Närrische Singstunde, das Konzert im Paulusheim, Volksliedersingen, Kerwecafé. Der Vorsitzende sprach das Jahr 2015 an, mit Höhen und Tiefen, freudigen, traurigen, manchmal erschütternden Anlässen, Sensationen und Katastrophen. Er nannte die Flüchtlingswelle, ausgelöst durch einen jahrelangen Krieg im Nahen Osten. Millionen Menschen wären aus ihrer zerbombten Heimat geflohen, hätten sich auf einen gefährlichen Weg begeben auf der Suche nach einer friedlicheren und sichereren Welt. Viele Menschen hätten auf dem Weg nach Europa ihr Leben verloren. Deutschland sei für die Flüchtlinge das ersehnte Land für eine bessere Zukunft. Nur Dank zahlreicher freiwilliger Helfer, die staatliche und soziale Einrichtungen unterstützten, sei es gelungen, diese Mammutaufgabe der Flüchtlingsaufnahme auch in Deutschland zu bewältigen. Ohne diese Menschen wäre das System längst überfordert, betonte Schmidt.


Leider gebe es in Deutschland einige unbelehrbare Zeitgenossen, die mit Hetzparolen und Übergriffen auf vorgesehene Flüchtlings- einrichtungen für große Unruhe und Angst sorgten. Mit der Angst vor einer Überfremdung, mit Hass und Gewalt, lasse sich dieses schwierige Problem aber nicht lösen. Aus Solidarität mit den in Lorsch wohnenden Flüchtlingen, habe der Liederkranz fünf von ihnen zu dieser letzten Singstunde eingeladen. Asta Walter, geboren in Eritrea, die im Helferkreis für die Flüchtlinge aktiv ist, hatte Menschen aus Somalia, Äthiopien und Eritrea mitgebracht. Stadträtin Lilo Gremm, aktive Sängerin beim Liederkranz, überbrachte die Grüße der Stadt und las eine nachdenklich stimmende Weihnachtsgeschichte vor. Sie erinnerte damit an eine Zeit wo die Menschen noch arm waren, sich über einen strahlenden Weihnachtsbaum und kleine Geschenke gefreut hätten. Die erste Singstunde im kommenden Jahr ist am 14. Januar.


Norbert Weinbach


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