...im Jahr 2013


Liederkranz hatte zum Volksliedersingen eingeladen.

Flotte Rhythmen am Waldrand.

LORSCH. „Das müssen wir singen, das ist mein Lieblingslied", forderte Margarete Umlauf, Vizedirigentin des Lorscher Gesangvereins Liederkranz, die rund 130 Personen auf, die sich zum Volksliedersingen im Rondell der Freizeitanlage Birkengarten versammelt hatten. Gemeint war das Lied „Wer recht in Freuden wandern will". Es war eines von dreißig Liedern, die in neunzig Minuten gesungen wurden. Es waren sehr bekannte Lieder dabei, wie beispielsweise „Wem Gott will rechte Gunst erweisen", „Das Wandern ist des Müllers Lust" oder auch der Titel „Auf der Lüneburger Heide". Das kannten fast alle Sängerinnen und Sänger noch aus ihrer Jugendzeit. Beliebt war auch „Tief im Odenwald" sowie „Wenn alle Brünnlein fließen". Das klang besonders laut.


Helmut Horn, der das Singen mit seinem Akkordeon musikalisch begleitete, lief zur Hochform auf. Erstaunlich und bemerkenswert war für die Teilnehmer, dass Horn alle Melodien auswendig spielte. Das „Lorscher Lied" wurde auch gerne gemeinsam gesungen. „Lorsch, du schönster Fleck im Hessenland, wo schon mancher Fremde eine Heimat fand, wo die Weschnitz fließet hin zum schönen Rhein, da ist meine Heimat, da bin ich daheim" klang es inbrünstig - und die Töne flogen hoch in den Lorscher Abendhimmel. Bei diesem beliebten Singen, das der Liederkranz zum 26. Mal organisiert hat, wie Vorsitzender Klaus-Dieter Schmidt sagte, wurde aus der lose zusammengewürfelten Gruppe ein Chor, eine Gesangsfamilie. Auf die Frage von Margarete Umlauf, wer nicht direkt aus Lorsch sei, gingen bei rund fünfzig Prozent der Anwesenden die Finger hoch.


Es waren meist ältere Menschen, die in den Birkengarten gekommen waren, einige Teilnehmer waren mit Hilfe ihres Rollators zum Freizeitgelände gekommen. Ilona Denefleh hatte Liederhefte an alle Interessenten verteilt und Hermann Heinbach hatte für die Technik gesorgt. Unter den Teilnehmern waren auch der Sängerkreisvorsitzende Heinz Ritsert und der frühere Liederkranzvorsitzende Heinz Rothenheber. Gesungen wurde auch der Kanon „Froh zu sein bedarf es wenig" und „O wie wohl ist mir am Abend". Aber nicht alle Lieder kamen gut an, die Margarete Umlauf ausgesucht hatte. Einige Titel waren vielen Teilnehmern nicht bekannt. Das Lied „Muss i denn zum Städtele hinaus", erinnerte manchen an Elvis Presley, der es einst gesungen hatte. Beim Titel „Du, du liegst mir im Herzen" schunkelte der Volkschor mit. Das Lied „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten?" stammt von Heinrich Heine und besingt die Loreley, von Goethe stammt der Text „Sah ein Knab ein Röslein steh'n", informierten die Liederkranz-Veranstalter.


Zu den abschließenden Abendliedern zählte „Weißt du, wie viel Sternlein stehen?" und „Guter Mond du gehst so stille". Dabei klappte das Experiment, zu diesem Text die Melodie der Nationalhymne zu singen, nicht so richtig. Passend war zum Abschluss das getragen gesungene Lied „Nun Ade zur guten Nacht". Alles, was zu dumm ist, ausgesprochen zu werden, wird gesungen" - mit witzigen Sprüchen wie diesem heiterte Margarete Umlauf die Sängerinnen immer wieder geschickt auf. Vereinsvorsitzender Klaus-Dieter Schmidt bedankte sich bei allen Teilnehmern für ihr Engagement und lud sie anschließend ein, mitzugehen zum Vogelschutzverein. Die Vogelfreunde feierten am Wochenende ihr beliebtes Waldfest.


Norbert Weinbach


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